Vegetarismus bei Kindern ist heutzutage alles andere als eine Seltenheit. In
2008 waren laut einer Studie von Statistika 1,3 Mio. Menschen in Deutschland
Vegetarier. Da vegetarische Ernährung in den letzten Jahren geradezu ein Trend
geworden ist, darf man davon ausgehen, dass sich diese Zahl um einiges erhöht
hat.
Dies bestätigt auch der Vegetarierbund Deutschland (Vebu), denn dieser
erwähnt, dass die Statistiken zwar schwanken, der geschätzte Anteil sich heute
jedoch auf zwischen 1,6 und 9 Prozent beläuft. Da liegt es nahe, dass viele überzeugte
Vegetarier ihre Werte und Vorstellungen an ihre Kinder weitergeben wollen. Und
auch nicht Vegetarier scheinen interessiert an dem Thema zu sein, somit werden
die Diskussionen über die vegetarische Ernährung von Kindern immer lauter.
Was könnte Mangelerscheinungen verursachen?
Vebo erwähnt, dass es Studien gibt, die belegen, dass das Wachstum bei
lakto-ovo-vegetarisch (kein Fleisch, aber Milch und Eier) ernährten und nicht
vegetarisch ernährten Kindern gleich ist. Da es dennoch zu Mangelerscheinungen
kommen kann, sollten Eltern gut darauf achten, dass diese ausgeglichen werden. Auch
sollte man den Kinderrat informieren und das Kind auf eventuelle Mängel testen
lassen, denn manchmal kommen die Folgen von Mangelerscheinungen erst später zu
Tage. Um den Kindern viel Energie zu geben, sind viele Zwischenmahlzeiten und
ausreichend energiereiche Nahrungsmittel wie Brot, Nudeln oder
Frühstücksflocken ideal.
Laut Vebu ist der Proteinbedarf vegetarisch ernährter Kinder der gleiche
wie von Kindern, die Fleisch konsumieren. Vegan ernährte Kinder benötigen
allerdings mehr Proteine, da die üblichen proteinhaltigen Nahrungsmittel wie
Milchprodukte und Fleisch bei ihnen wegfallen.
Worauf man bei der vegetarischen Ernährung Wert legen sollte sei die
Aufnahme von genügend Kalzium, Eisen und Zink. Um sicher zu stellen, dass die
Kinder genug Eisen und Zink zu sich nehmen, sollte man ihnen viele Nüsse oder
Mandeln als Snack geben und oft Hülsenfrüchte wie Bohnen, Kichererbsen und
Linsen zubereiten. Auch wenn Hülsenfrüchte vielleicht nicht das Lieblingsessen
der meisten Kinder sind, gibt es viele Möglichkeiten diese bei Kindern
beliebter zu machen. Ein Beispiel sind zum Beispiel Fallaffel aus Kichererbsen
mit denen man wie mit richtigen Frikadellen einen leckeren Burger machen kann.
Fazit
Letztendlich kann man sagen, dass es kein Problem sein sollte seine Kinder
vegetarisch zu ernähren, so lange man Mängel ausgleicht und die Reaktion des
Körpers beobachtet. Eltern sollten jedoch vorsichtig sein, denn ein häufiger
Fehler ist, dass man die Mängel überkompensiert und dem Kind zu viele Proteine
und gesättigte Fette zuführt. Der Gegensatz dazu ist es, einfach das Fleisch
wegzulassen und die fehlenden Nährstoffe nicht anderweitig zuzugeben. Wenn man
diese Dinge beachtet, kann man sein Kind ohne Sorgen vegetarisch ernähren.
Diesen Artikel schrieb Jörg Herling,
Vegetarier, Hobbykoch und mit Leidenschaft tätig in der Lebensmittelindustrie (Fachkraft
für Rundmesser
und Schleifservice)
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