Hofheim (ots) - Ein milliardenschwerer Digitalpakt des Bundes, der die Schulen mit dem notwendigen Equipment ausstatten soll. Ergänzende Landesförderungen, die Fort- und Ausbildung von Lehrern zur Digitalisierung ermöglichen sollen. Wird Schule dadurch digitalisiert?
Noch lange nicht, konnten die Referenten des Ganztagsschulverbandes beim Ganztagsschulkongress in Rust rausarbeiten. Der seit mehreren Jahrzehnten kontinuierlich für die Verbesserung der Ganztagsschule arbeitende Interessenverband aller Ganztagsschulen Deutschlands lädt einmal jährlich zur Mitglieder- und Jahrestagung ein. Im Süden Deutschlands diskutierten über 300 Teilnehmer drei Tage lang über die "Ganztagsschule 2030 - Herausforderung Digitalisierung". Die Ergebnisse wird der Ganztagsschulverband auch 2020 weiter in die bildungs- und sozialpolitische Debatte tragen.
Sehr gut wurde eine launige aber scharf differenzierende Einführung durch Professor Breyer-Mayländer von der Hochschule Offenburg aufgenommen. Er leitete die Einflüsse von Digitalisierung nicht nur auf die Kommunikation, sondern auch auf komplexe Berufsbilder ab, so auch für den Lehrberuf. Einig war man sich mit dem Referenten auch, dass "Jedem sein Tablet", also die technische Ausstattung mit technischem Equipment, nur eine Grundausstattung der Digitalisierung sein kann - Kreide und Tafel gewissermaßen. Aber mit diesen Instrumenten müssen die Akteure von Schule, Lehrer, Sozialarbeiter und Schüler eine neue Herangehensweise an digitale Möglichkeiten für Bildung erst erlernen.
Das benötigt allerdings zwingend die entsprechende Aus- und Fortbildung der pädagogischen Kräfte in Schulen, die eine technische und eine Medienkompetenz entwickeln müssen und am Ende digitale Kommunikation und Medien zumindest so gut verstehen sollen wie Ihre Schüler.
Denn die Erwartungshaltung an die Digitalisierung in Schulen ist groß. Die Wirtschaft fordert digital affine junge Menschen für das Duale System und die Universitäten. Die Eltern fordern, dass man den "anständigen Umgang" im Internet lernt. Die Kompetenzerwartung auch digitale Lehrinhalte in Schule zu vermitteln ist hoch - aber die Skepsis auf beiden Seiten ebenfalls. Dabei sind die Mittel nicht fair verteilt. Während man im Digitalpakt jedem Schüler ein Tablet verspricht, lässt Baden Württemberg in einem ergänzenden Medienentwicklungsplan für die digitale Lehreraus- und -fortbildung umgerechnet 40 EUR pro Lehrer springen. Das entspricht dem Kaufpreis eines Retro-Seniorenhandys.
Bleibt festzuhalten: Technische Angebote sind ohne die pädagogische Begleitung keine Digitalisierung und darüber hinaus schnell ökologisch bedenklicher Umweltschrott. Tatsächlich eignet sich aber der Digitalpakt mit den entsprechenden Investitionen als Impulsgeber und Einstieg in einen souveränen Umgang mit der digitalen Welt und ihren Auswüchsen. Und dazu ist Schule der geeignete Ort, an dem seit jeher soziale Kommunikation und soziale Interaktion vermittelt wird - also auch der Umgang mit digitalen Medien.
Ganztagsschule kann mit den genannten Möglichkeiten - technische Ausstattung plus Ausbildung der Pädagogen - für digitale Bildung genau der richtige Rahmen und Ort sein, um in unserem digitalen Alltag souverän und sozialverantwortlich handeln lernen zu können. Digitale Bildung sieht dann auch Professor Dr. Aufenanger von der Universität Mainz als einen wesentlichen Teil der Persönlichkeitsentwicklung und ein wesentliches Element der Demokratiebildung.
Die Ganztagsschule ermöglicht einen fächerübergreifenden Raum zum Experimentieren, den Abbau von Ängsten und die Gelegenheit von der digitalen Lebenswirklichkeit der Jugendlichen zu lernen - ohne Angst vor Noten und gerne unter Einbindung externer Fachkräfte. Denn Cybermobbing ist kein digitales Schellekloppen und Fakenews kein Pausenhof-Schwindeln, sondern haben massiven Einfluss auf uns alle und unsere Demokratie. Besonders aber haben sie Einfluss auf Kinder und Jugendliche, die nicht gelernt haben, in einer immer komplexer werdenden digitalen Welt souverän damit umzugehen.
Die Verwendung des Textes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Textrechte: Oliver Leicht, DFJV freier Journalist Kontakt: ohleicht@gmail.com
Eva Reiter
Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg
Alter Teichweg 200
22049 Hamburg
Telefon: 040/428977236
eMail: reiter@ganztagsschulverband.de
Landesvorsitzende Baden-Württemberg:
Beate Ritter
Schulleiterin
August-Ruf-Bildungszentrum
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77955 Ettenheim
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Presse und Öffentlichkeitsarbeit:
Carina Merth
Schule im Emsbachtal
Dietkircher Straße 1
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Sehr gut wurde eine launige aber scharf differenzierende Einführung durch Professor Breyer-Mayländer von der Hochschule Offenburg aufgenommen. Er leitete die Einflüsse von Digitalisierung nicht nur auf die Kommunikation, sondern auch auf komplexe Berufsbilder ab, so auch für den Lehrberuf. Einig war man sich mit dem Referenten auch, dass "Jedem sein Tablet", also die technische Ausstattung mit technischem Equipment, nur eine Grundausstattung der Digitalisierung sein kann - Kreide und Tafel gewissermaßen. Aber mit diesen Instrumenten müssen die Akteure von Schule, Lehrer, Sozialarbeiter und Schüler eine neue Herangehensweise an digitale Möglichkeiten für Bildung erst erlernen.
Das benötigt allerdings zwingend die entsprechende Aus- und Fortbildung der pädagogischen Kräfte in Schulen, die eine technische und eine Medienkompetenz entwickeln müssen und am Ende digitale Kommunikation und Medien zumindest so gut verstehen sollen wie Ihre Schüler.
Denn die Erwartungshaltung an die Digitalisierung in Schulen ist groß. Die Wirtschaft fordert digital affine junge Menschen für das Duale System und die Universitäten. Die Eltern fordern, dass man den "anständigen Umgang" im Internet lernt. Die Kompetenzerwartung auch digitale Lehrinhalte in Schule zu vermitteln ist hoch - aber die Skepsis auf beiden Seiten ebenfalls. Dabei sind die Mittel nicht fair verteilt. Während man im Digitalpakt jedem Schüler ein Tablet verspricht, lässt Baden Württemberg in einem ergänzenden Medienentwicklungsplan für die digitale Lehreraus- und -fortbildung umgerechnet 40 EUR pro Lehrer springen. Das entspricht dem Kaufpreis eines Retro-Seniorenhandys.
Bleibt festzuhalten: Technische Angebote sind ohne die pädagogische Begleitung keine Digitalisierung und darüber hinaus schnell ökologisch bedenklicher Umweltschrott. Tatsächlich eignet sich aber der Digitalpakt mit den entsprechenden Investitionen als Impulsgeber und Einstieg in einen souveränen Umgang mit der digitalen Welt und ihren Auswüchsen. Und dazu ist Schule der geeignete Ort, an dem seit jeher soziale Kommunikation und soziale Interaktion vermittelt wird - also auch der Umgang mit digitalen Medien.
Ganztagsschule kann mit den genannten Möglichkeiten - technische Ausstattung plus Ausbildung der Pädagogen - für digitale Bildung genau der richtige Rahmen und Ort sein, um in unserem digitalen Alltag souverän und sozialverantwortlich handeln lernen zu können. Digitale Bildung sieht dann auch Professor Dr. Aufenanger von der Universität Mainz als einen wesentlichen Teil der Persönlichkeitsentwicklung und ein wesentliches Element der Demokratiebildung.
Die Ganztagsschule ermöglicht einen fächerübergreifenden Raum zum Experimentieren, den Abbau von Ängsten und die Gelegenheit von der digitalen Lebenswirklichkeit der Jugendlichen zu lernen - ohne Angst vor Noten und gerne unter Einbindung externer Fachkräfte. Denn Cybermobbing ist kein digitales Schellekloppen und Fakenews kein Pausenhof-Schwindeln, sondern haben massiven Einfluss auf uns alle und unsere Demokratie. Besonders aber haben sie Einfluss auf Kinder und Jugendliche, die nicht gelernt haben, in einer immer komplexer werdenden digitalen Welt souverän damit umzugehen.
Die Verwendung des Textes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Textrechte: Oliver Leicht, DFJV freier Journalist Kontakt: ohleicht@gmail.com
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