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Hausaufgaben: Wichtiger Baustein für den Schulerfolg oder ein Rückschritt!? | #Schule

Hamburg. Hausaufgaben im Ganztag sind ein wichtiges und schwieriges, jedoch bisher nicht abschließend gelöstes Thema. Fakt ist, Hausaufgaben verschärfen soziale Unterschiede - man könnte sogar sagen, bei Hausaufgaben endet die Bildungsgerechtigkeit. Ganztagsschulen können darauf die einzig richtige Antwort bieten.

Wir müssen anfangen, eine Diskussion darüber zu führen, wie Kinder Nachteile ausgleichen und Übungszeiten im Ganztag umgesetzt werden können. Der Begriff "Hausaufgaben" ist in der gebundenen Ganztagsschule überholt, wie unsere Nachbarländer Frankreich und England nachhaltig belegen.

Hier ist vielleicht der Begriff "Lernzeiten" eine Grundlage, auf der in den unterschiedlichen Schulformen über die passgenaue Umsetzung nachgedacht werden muss. Diese Entwicklung sollte den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler und den Erfordernissen der Lehrpläne angepasst sein und von qualifiziertem Personal begleitet werden. In diesem Zusammenhang ist auch auf die Selbstverantwortung der Schülerinnen und Schüler und die Einübung von Gruppenarbeitsformen zu achten. Natürlich wird es immer mal Aufgaben geben, die zu Hause erledigt werden können. Recherchen, Interviews, Üben vor einer Arbeit, Anfertigen einer Projekt- oder Hausarbeit u. ä. Dennoch kommt es auf die Art und Qualität dieser "Hausaufgaben" an. Sie sollten an Ganztagsschulen aber so gering wie möglich gehalten werden.

Freie Arbeitszeiten (anstelle von Hausaufgaben) existieren in unterschiedlichen Formen an Ganztagsschulen - mit unterschiedlichem Erfolg. In Hamburg liegt ein Problem in der Trennung in die Systeme GTS und GBS. Schulen des gebundenen Ganztags kann die Integration in den Tag eingebetteter Lernzeiten leichter gelingen. Dies scheitert oftmals in GBS-Schulen, die allesamt getrennte Systeme sind. Die Verantwortung für Vor- und Nachmittag ist meist weder personell noch inhaltlich ausreichend verknüpft. Das führt häufig dazu, dass "Hausaufgaben" zu "Nachmittagsaufgaben" der beteiligten Träger mutieren. Eine Chance für die individuelle Förderung wird verpasst.

Seitens des Ganztagsschulverbands sind wir für verbindliche Lernzeiten in gebundenen Systemen, darüber hinaus halten wir Vorschriften oder verbindliche Vorgaben für kontraproduktiv. Sie lösen nicht das Problem, die Chancengleichheit der Schülerinnen und Schüler zu verbessern bzw. die Lern- und Übungsformen den heutigen Erfordernissen - auch gesellschaftlich - anzupassen. Im Zusammenhang mit der laufenden Digitalisierungsdebatte sind andere und bessere Formen des täglichen Übens und des eigenständigen Arbeitsverhaltens längst vorstellbar. Allerdings müssen sie auch in das System der Ganztagsschulen strukturell, personell und inhaltlich eingebettet werden. Das ist Aufgabe der Schulen. Dafür müssen finanzielle, sächliche sowie personelle Grundlagen gelegt werden.

Im Folgenden möchten wir Sie diesbezüglich noch auf einen offenen Brief des Alternativen Wohlfahrtsverbands SOAL e.V. zu diesem Thema aufmerksam machen, der sich ebenfalls qualifiziert mit diesem Thema beschäftigt. Nachzulesen unter: http://www.soal.de/news/offener-brief-an-schulsenator-rabe.html

Im Namen des Landesvorstands Hamburg, Ganztagschulverband e.V.

Eva Reiter, Landesvorsitzende

Kontakt

Eva Reiter
Stadtteilschule Alter Teichweg
Alter Teichweg 200
22049 Hamburg

eMail: reiter@ganztagsschulverband.de



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