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Waldorfschulen entwickeln Bildungskonzept für Medienpädagogik | #Medien

Ziel: Jugendliche sollen am Ende der Schulzeit medienmündige Persönlichkeiten sein

Der Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS) hat ein Konzept für Medienpädagogik entwickelt. Die Waldorfschulen in Deutschland können Anhand dieser Vorlage ihre Medienpädagogik aktiv gestalten. Im Kern des Konzeptes geht es darum, die Kinder zu medienmündigen Persönlichkeiten zu entwickeln.


Im Medienunterricht an der Waldorfschule Düsseldorf lernen die Schüler*innen den richtigen Umgang mit der Digitalisierung. (Copyright: Bund der Freien Waldorfschulen, Foto: Charlotte Fischer)

Medienabstinenz in den unteren Klassen

Am Ende der Schulzeit müssen Jugendliche medienmündig sein. Das heißt, dass sie verstehen wie analoge und vor allem digitale Medien funktionieren und wie man im Alltag sinnvoll mit ihnen arbeitet. Darin stimmt die Waldorfpädagogik mit den gegenwärtigen Forderungen überein. Da sie sich an der Entwicklung des Kindes orientiert, geht sie in der Medienpädagogik allerdings anders vor. "Sie fragt zuerst, was fördert die Entwicklung der Kinder im jeweiligen Alter am besten", so Dr. Edwin Hübner, Professor für Medienpädagogik an der Freien Hochschule Stuttgart. In den ersten Lebensjahren müssen Kinder im Umgang mit der realen Welt ihre Sinne entwickeln, ihre Motorik und die Sprache beherrschen lernen. Darauf aufbauend kann im Übergang zur Schulzeit analoge Techniken erlernt und begriffen werden. Die Waldorfpädagogik hält den Einsatz von digitalen Medien in der frühen Kindheit für pädagogisch destruktiv, da sie die Vorschulkinder in ihrer Entwicklung behindert. "Für eine gesunde Gehirnbildung ist Medienabstinenz in den ersten Lebensjahren ein wichtiger Faktor", betont Hübner.

Altersgerechter Medieneinsatz - Kompetenzerwerb

"Nachdem die Schülerinnen die analogen Techniken kennen gelernt haben, ist die Basis geschaffen, aus eigener Erfahrung beurteilen zu können, wann und wie digitale Technik sinnvoll eingesetzt werden kann", so Hübner weiter. Darauf aufbauend könne ab dem zwölften Lebensjahr die digitale Technologie eingesetzt werden. Unterschieden wird auch zwischen direkter und indirekter Medienpädagogik. So bilde die indirekte Medienpädagogik soziale Kompetenzen aus, die für den Umgang mit der digitalen Welt die Voraussetzung seien. Direkte Medienpädagogik ermögliche das Verständnis, wie die verschiedenen Medien funktionieren und wie man mit ihnen umgehen könne.

Eltern für Handyverbot und späten Einsatz von Medien

Das Konzept zur Medienpädagogik liegt bei den Eltern bundesweit im Trend: Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des BdFWS kam zu dem Ergebnis, dass 85 Prozent der Eltern ein generelles Handyverbot für unter 16-Jährige an Schulen wünschen. In Frankreich ist das bereits Praxis. Den Einsatz digitaler Medien im Unterricht hält die Mehrheit der Eltern (54 Prozent) erst ab der fünften Klasse für sinnvoll. Weitere Ergebnisse der Elternstudie finden Sie hier:

"Medienpädagogik an Waldorfschulen" ist als Printausgabe online für eine Schutzgebühr von 5,00 Euro bestellbar: https://www.waldorfschule-shop.de/product_info-1-395-medienpaedagogik_an_waldorfschulen.html

Die PDF-Ausgabe ist kostenfrei abrufbar: https://www.waldorfschule.de/fileadmin/bilder/Allgemeines/BdFW_Medienpaed_an_WS.pdf#main-content

Bund der Freien Waldorfschulen e.V.

Die derzeit 249 deutschen Waldorfschulen haben sich zum Bund der Freien Waldorfschulen e.V. (BdFWS) mit Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen, wo 1919 die erste Waldorfschule eröffnet wurde. In Deutschland besuchen 88.000 Schülerinnen und Schüler eine Waldorfschule. Seit 2013 sitzt die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des BdFWS als Zweigstelle in Hamburg. Die föderative Vereinigung lässt die Autonomie der einzelnen Waldorfschule unangetastet, nimmt aber gemeinsame Aufgaben und Interessen wahr.

Pressesprecher

Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Kaiser-Wilhelm-Str. 89
20355 Hamburg
Tel.: +49 (0)40.3410 7699-6
Mobil: +49 (0)176.43 68 23 08
eMail: schiewe@waldorfschule.de

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