Berlin (ots) - Die digitale Ausstattung der Schulen und die notwendige Sanierung von Schulgebäuden sind gleichrangig anzugehen, fordern die Teilnehmer des Deutschen Lehrerforums 2017. In ihrem Positionspapier setzt sich die Initiative für die flächendeckende Digitalisierung der Schulen ein. Denn digitale Medien seien ein nützliches Mittel, um mehr Chancengleichheit in der Bildung zu verwirklichen.
Breitbandanbindung aller Schulen ans Internet, starkes WLAN und mobile Endgeräte für die Schülerinnen und Schüler, aber auch IT-Spezialisten an den Schulen mit ausreichenden zeitlichen Ressourcen - so skizziert das Positionspapier die Voraussetzungen für digitale Bildung. Die Teilnehmenden des Deutschen Lehrerforums machen sich dafür stark, digitales Lernen in sämtlichen Schulformen und in allen Altersgruppen zu etablieren.
Doch Digitalisierung geht weit über technische Ausstattung und personelle Kapazitäten hinaus: "Das Potenzial des Unterrichts mit digitalen Medien wird dann ausgeschöpft, wenn die Schülerinnen und Schüler nicht nur konsumieren, sondern mit ihnen arbeiten und so einen kritischen und reflektierten Umgang mit digitalen Medien lernen", formuliert Sabine Brieske, Leiterin der Liebigschule Frankfurt am Main, das Bildungsziel. Sie hat beim Deutschen Lehrerforum an dem Positionspapier federführend mitgearbeitet.
Digitale Medien seien auch wichtig, um Bildungsunterschiede aufgrund von Herkunft und dem sozialen Status zu überwinden - in Deutschland immer noch ein schwerwiegendes Problem. Häufig müssen Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien oder mit Migrationsgeschichte in der Schule gegenüber Akademikerkindern aufholen. Die sich durch digitale Medien eröffnende, stärkere individuelle Förderung bietet da einen vielversprechenden Ansatz. "Die Digitalisierung des Unterrichts muss so umgesetzt werden, dass allen Schülerinnen und Schülern, ungeachtet ihres sozio-ökonomischen Hintergrunds, die gleichen Chancen und Möglichkeiten auf Bildung und Teilhabe eröffnet werden", heißt es in dem Papier.
Noch ein weiterer Aspekt ist den Lehrkräften wichtig: "Bildung mit digitalen Medien ist Teil der ethischen Bildung - und umgekehrt", erklärt Gunilla Neukirchen, die die Berliner Beethoven-Schule leitet und sich ebenfalls im Lehrerforum engagiert. Schulen bräuchten Grundwerte und Normen als Basis für die digitale Bildung und die Erziehung zu verantwortungsvoller Mediennutzung. Darum fordert das Deutsche Lehrerforum einen "Verhaltenskodex" für die Arbeit mit digitalen Medien.
Auch das Lehramtsstudium müsse sich, so das Deutsche Lehrerforum, auf das Zukunftsthema Digitalisierung stärker einstellen, es müsse "an der Hochschule erlebbar werden", heißt es in dem Positionspapier, damit angehende Lehrkräfte darin geschult werden, digitales Lernen und Lehren in der Praxis einzusetzen. "Die Lehrerbildung sollte digitales Lehren und Lernen in der Schule zu einem Gegenstand der Forschung machen."
Positionspapier als PDF-Download: https://deutsches-lehrerforum.de/positionspapier-2017
Das Deutsche Lehrerforum ist eine unabhängige, 2015 geschaffene Initiative für engagierte Lehrkräfte aller Schulformen. Es fördert den bundesweiten Austausch und die Vernetzung, trägt zur Wertschätzung ihrer Arbeit und ihres Engagements bei und positioniert ihre Anliegen gegenüber der Politik, Lehrerbildung und Öffentlichkeit. Das Deutsche Lehrerforum ist eine gemeinsame Initiative von Heraeus Bildungsstiftung, Schöpflin Stiftung, Stiftung Bildung und Gesellschaft, Stiftung Mercator, Stifterverband, Teach First Deutschland und Wübben Stiftung.
Peggy Groß
Pressereferentin
T 030 322 982-530
presse@stiftung-bildung-und-gesellschaft.de
Original-Content von: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, übermittelt durch news aktuell
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Doch Digitalisierung geht weit über technische Ausstattung und personelle Kapazitäten hinaus: "Das Potenzial des Unterrichts mit digitalen Medien wird dann ausgeschöpft, wenn die Schülerinnen und Schüler nicht nur konsumieren, sondern mit ihnen arbeiten und so einen kritischen und reflektierten Umgang mit digitalen Medien lernen", formuliert Sabine Brieske, Leiterin der Liebigschule Frankfurt am Main, das Bildungsziel. Sie hat beim Deutschen Lehrerforum an dem Positionspapier federführend mitgearbeitet.
Digitale Medien seien auch wichtig, um Bildungsunterschiede aufgrund von Herkunft und dem sozialen Status zu überwinden - in Deutschland immer noch ein schwerwiegendes Problem. Häufig müssen Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien oder mit Migrationsgeschichte in der Schule gegenüber Akademikerkindern aufholen. Die sich durch digitale Medien eröffnende, stärkere individuelle Förderung bietet da einen vielversprechenden Ansatz. "Die Digitalisierung des Unterrichts muss so umgesetzt werden, dass allen Schülerinnen und Schülern, ungeachtet ihres sozio-ökonomischen Hintergrunds, die gleichen Chancen und Möglichkeiten auf Bildung und Teilhabe eröffnet werden", heißt es in dem Papier.
Noch ein weiterer Aspekt ist den Lehrkräften wichtig: "Bildung mit digitalen Medien ist Teil der ethischen Bildung - und umgekehrt", erklärt Gunilla Neukirchen, die die Berliner Beethoven-Schule leitet und sich ebenfalls im Lehrerforum engagiert. Schulen bräuchten Grundwerte und Normen als Basis für die digitale Bildung und die Erziehung zu verantwortungsvoller Mediennutzung. Darum fordert das Deutsche Lehrerforum einen "Verhaltenskodex" für die Arbeit mit digitalen Medien.
Auch das Lehramtsstudium müsse sich, so das Deutsche Lehrerforum, auf das Zukunftsthema Digitalisierung stärker einstellen, es müsse "an der Hochschule erlebbar werden", heißt es in dem Positionspapier, damit angehende Lehrkräfte darin geschult werden, digitales Lernen und Lehren in der Praxis einzusetzen. "Die Lehrerbildung sollte digitales Lehren und Lernen in der Schule zu einem Gegenstand der Forschung machen."
Positionspapier als PDF-Download: https://deutsches-lehrerforum.de/positionspapier-2017
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