Tag der Kinderrechte: CBM fordert bessere medizinische Versorgung
Bensheim (ots) - Jedes Kind weltweit hat Anspruch auf die Hilfe eines Arztes, die Behandlung in einem Krankenhaus und die bestmöglichen Medikamente - kurz: "auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit". Das schreibt die vor 28 Jahren verabschiedete UN-Kinderrechtskonvention verbindlich vor. Doch gerade in Entwicklungsländern ist eine umfassende Gesundheitsversorgung von Kindern oft nicht gewährleistet. Die Christoffel-Blindenmission (CBM) fordert deshalb zum internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November mehr Engagement, um Erkrankungen bei Kindern rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. CBM-Vorstand Dr. Rainer Brockhaus: "Die oft mangelhafte medizinische Versorgung in Entwicklungsländern führt bei vielen Kindern zu dauerhaften Behinderungen, die eigentlich vermeidbar wären. Wir brauchen daher mehr Kinderärzte und vor allem eine bessere und flächendeckende Vorsorge, um allen Kindern auf der Welt die Chance auf ein gesundes Leben zu geben."Früherkennung rettet Sital vor dem Erblinden
Wie das frühzeitige Erkennen von Krankheiten ein Leben zum Besseren wenden kann, zeigt das Beispiel von Sital aus Nepal. Das Mädchen ist gerade drei Jahre alt, als es zum ersten Mal in die Schule geht. Allerdings nicht zum Unterricht, sondern zum Augentest an der Grundschule Rangeli im Südosten des Landes. Von diesem kostenlosen Test hat ihr Vater über eine Broschüre erfahren, die sogar bis in sein kleines Dorf gelangt war. Dass irgendetwas nicht stimmt mit den Augen seiner Tochter, hat er schon lange vermutet. Aber der Tagelöhner konnte sich einen Arztbesuch nicht leisten. Durch die Untersuchung an der Schule stellt sich heraus, dass die Linse in Sitals linkem Auge einen milchigen Schleier hat. Grauer Star lautet die Diagnose der Arzthelferin. Was in Deutschland vor allem eine Alterserkrankung ist, betrifft in Entwicklungsländern oftmals bereits Kinder. Ursachen dafür sind beispielsweise eine Rötelninfektion der Mutter während der Schwangerschaft, Vererbung oder Mangelernährung. Doch die gute Nachricht für Sital und ihren Vater ist: Wenn die betroffenen Augen möglichst früh operiert werden, können Kinder ihr Augenlicht voll entwickeln. Ohne Behandlung hingegen kann Grauer Star zum Erblinden führen. Genau das wurde bei Sital durch eine Operation verhindert: Die Ärzte in der von der CBM unterstützten Augenklinik in Biratnagar entfernten die eingetrübte Linse und ersetzten sie durch eine künstliche.Regionales Augengesundheitsprogramm in Nepal
Die Klinik ist Teil des "Eastern Regional Eye Care Programme" (EREC), das die CBM gemeinsam mit der nepalesischen Regierung aufgebaut hat. Ziel des Programms ist, vor allem in ländlichen und ärmeren Gebieten so früh wie möglich heilbare Augenkrankheiten zu erkennen. Deshalb reisen Fachkräfte regelmäßig in besonders entlegene Gegenden, um dort Augenuntersuchungen und Sehtests durchzuführen. Außerdem gibt es neben den beiden großen Krankenhäusern in Lahan und Biratnagar 16 Außenstellen, an denen auch kleinere Operationen durchgeführt werden können. Darüber hinaus unterstützt die CBM die Ausbildung von Kinderaugenärzten und Fachpflegekräften.Allein im Jahr 2016 profitierten 3.112 Kinder in Ost-Nepal und Nord-Indien von dem Programm. Für sie ist das Recht auf Gesundheit nicht nur eine Erklärung auf einem Blatt Papier, sondern Wirklichkeit.
Seit über 100 Jahren Entwicklungshilfe
Die Christoffel-Blindenmission (CBM) zählt zu den größten und ältesten Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland. Sie fördert seit über 100 Jahren Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern. Die Aufgabe der CBM ist es, das Leben von Menschen mit Behinderungen zu verbessern, Behinderungen zu vermeiden und gesellschaftliche Barrieren abzubauen. Die CBM unterstützt zurzeit 628 Projekte in 59 Ländern.Weitere Informationen unter www.cbm.de.
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CBM-Pressestelle: Esther Dopheide, Tel.: 06251/131-191,eMail: presse@cbm.de
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