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Erdnüsse und kleine Gegenstände: Eine Gefahr für Kleinkinder

Luzern (ots) - Wenn Babys kleine Gegenstände in den Mund nehmen, ist Vorsicht geboten. Besonders in der Vorweihnachtszeit behandelt das Luzerner Kantonsspital (LUKS) gehäuft Kleinkinder, die sich an einem Fremdkörper verschluckt haben.

Neugierig beginnen Babys die Welt zu entdecken, wenn sie mit etwa fünf Monaten ins Greifalter kommen. Dabei kann ein kleiner Gegenstand buchstäblich in den falschen Hals geraten. Das Kinderspital und die Hals-Nasen-Ohren-(HNO)Klinik des LUKS behandeln in der Vorweihnachtszeit vermehrt Kinder unter drei Jahren mit Fremdkörpern wie beispielsweise Erdnüssen oder vergleichbaren Gegenständen in der Nase oder den tieferen Atemwegen.

Kleinteile in der Luftröhre

Die Palette von kleinen Gegenständen, die für Kinder eine Erstickungsgefahr darstellen, ist umfangreich. Am häufigsten geraten Erdnüsse in die Luftröhre, deshalb sollten diese für Kinder unter drei Jahren nicht zugänglich sein. Besonders gefährlich ist, wenn Kinder ungekochte Äpfel oder Karotten im Gehen oder beim Spielen essen und nicht in Ruhe am Tisch. Beim Stolpern oder Ausrutschen kann es zur sogenannten Fremdkörperaspiration kommen. "Diese beschreibt, wenn Kleinteile in die Luftröhre geraten bzw. eingeatmet werden", erklärt Prof. Dr. med. Nicolas Regamey, Leitender Arzt Pneumologie am Kinderspital. Im einfachsten Fall beginnt das Kind zu husten und befördert so den Gegenstand rasch wieder aus der Luftröhre. Im schlimmsten Fall verstopft der Fremdkörper die Atemwege und führt zu einer Erstickung. Gelangt der Fremdkörper in die unteren Atemwege, kann er sich in den Bronchien festsetzen: Atemschwierigkeiten, Husten und Lungenentzündungen resultieren daraus. Dr. med. Christoph Schlegel-Wagner, Co-Chefarzt HNO-Klinik, konkretisiert: "Auch später kann es zu einer gefährlichen Atemnot kommen, wenn der Fremdkörper durch anhaltendes Husten ungünstig verrutscht." Wird die Fremdkörperaspiration nicht erkannt, kann es zu chronischen Atemwegsproblemen bzw. zu Funktionsstörungen des gesamten Lungenlappens kommen.

Notfallmassnahmen beim Verschlucken

Ruhe bewahren! Versuchen, dem Kind den Fremdkörper aus dem Mund zu nehmen. Vorsicht beim Herausholen mit den Fingern, der Gegenstand könnte so noch weiter in den Rachen gelangen.

Das Kind atmet nicht mehr:


  • Rufen Sie unverzüglich den Sanitätsnotruf 144 an.
  • Säuglinge: Kind mit Gesicht nach unten auf den Unterarm nehmen und auf den Rücken klopfen.
  • Heimlich-Manöver, bei Kindern ab einem Jahr: Die Hände in der Mitte des Kinderbauches verschränken, sodass dieser eingedrückt wird, was das Aushusten des Fremdkörpers unterstützt.
    Achtung:
    Diesen Griff wegen Verletzungsgefahr nicht üben, sondern nur im Notfall anwenden.

Das Kind hat etwas verschluckt, hustet, aber atmet:


  • Das Kind vorerst in Ruhe lassen und beobachten.
    Bei bleibendem Husten (auch wenn der Gegenstand inzwischen draussen ist) oder sonstigen Atembeschwerden den Arzt aufsuchen.
  • Es könnte sich ein zweiter Fremdkörper in den Atemwegen befinden.
Für Interviews/weitere Auskünfte stehen die Fachpersonen des LUKS gerne zur Verfügung.

Das Luzerner Kantonsspital (LUKS) ist das grösste Zentrumsspital der Schweiz. Es umfasst die Standorte Luzern, Sursee und Wolhusen sowie die Luzerner Höhenklinik Montana. Über 6600 Mitarbeitende sorgen rund um die Uhr für das Wohl der Patientinnen und Patienten. Das LUKS verfügt über 850 Akutbetten und versorgt ein Einzugsgebiet mit rund 700 000 Einwohnern. Es behandelt jährlich über 41 000 stationäre Patientinnen und Patienten und zählt über 570 000 ambulante Patientenkontakte. Die Kliniken und Institute des LUKS bieten medizinische Leistungen von höchster Qualität.

Kontakt:

Ramona Helfenberger
Mediensprecherin
Luzerner Kantonsspital

Tel: 041 205 43 03
ramona.helfenberger@luks.ch
www.luks.ch


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