Wenn das Smartphone unersetzlich wird
(PrNews24) sup.- 75 Prozent der Kinder im Alter von zwei bis vier Jahren spielen täglich bis zu 30 Minuten lang mit Smartphones. Zu diesem Ergebnis kommt die so genannte BLIKK-Studie, bei der u. a. mit Unterstützung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) 6.000 Minderjährige im Hinblick auf ihren Umgang mit digitalen Medien befragt wurden. Jugendliche aktivieren ihre mobilen Telefone im Schnitt bereits 120- bis 150-mal am Tag. Das bedeutet laut dem Kinder- und Jugendpsychiater Prof. Christoph Möller (Hannover), dass alle Aktivitäten in der realen Welt, ob frühstücken, Hausaufgaben machen oder mit Freunden treffen alle neun bis zwölf Minuten unterbrochen werden. „Auf jedes Fiepsen, Brummen oder Klingeln wird unmittelbar reagiert“, so Prof. Möller.
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Eltern sollten sich unbedingt ihrer Vorbildfunktion beim Konsum digitaler Medien bewusst sein. Zu ihren ganz wesentlichen erzieherischen Aufgaben gehört heute auch die Vermittlung von Medienkompetenz, sowohl in qualitativer wie auch in quantitativer Hinsicht. Nach Empfehlungen der Stiftung Kindergesundheit sollten Vorschulkinder höchsten 30 Minuten am Tag Bildschirmmedien, und dazu gehört natürlich auch der Fernseher, nutzen, Grundschüler maximal 45 Minuten und Elf- bis Dreizehnjährige rund 60 Minuten. Zudem rät die Stiftung zu einem medienfreien Tag pro Woche für die ganze Familie. „Es ist wichtig, dass Kinder frühzeitig lernen, wie viel Spaß es macht, sich in der Natur zu bewegen, um wie viel besser das ist, als stundenlang im abgedunkelten Zimmer vor der Konsole zu hocken“, mahnt Prof. Möller. Eltern sollten hohen Wert darauf legen, dass die Generation Smartphone nicht die Freude an körperlicher Aktivität und Sport verlernt, denn eigentlich haben Kinder ein natürliches Bedürfnis nach Bewegung. Dieses Bedürfnis zu fördern und zu unterstützen, ist ganz maßgeblich für gesundes Heranwachsen – in körperlicher, geistiger wie auch seelischer Hinsicht. Umso bedenklicher ist es, dass mittlerweile weniger als die Hälfte der Sechs- bis Zwölfjährigen in Deutschland die Minimalanforderung von täglich einer Stunde moderater bis intensiver körperlicher Aktivität erfüllt. Auf dieses Indiz für den weit verbreiteten Bewegungsmangel bei Kids weist Dr. Axel Armbrecht hin, leitender Arzt des Instituts für Bewegungstherapie (Eutin), der sich als Ratgeber für Eltern u. a. mit dem Portal www.komm-in-schwung.de für einen bewegungsaktiven Lebensstil von Kindern und Jugendlichen engagiert.
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